Email setzt sich aus mit Farbpigmenten vermischten Silikaten zusammen. Es wird auf vorbereitete Metallobjekte (zuerst auf Gold, dann auf Silber und Kupfer) aufgeschmolzen. So ist es verwandt mit wertvollem Glas, Porzellan und Keramik.
Die ältesten bekannten Emailobjekte wurden im 13. Jh. v. Chr. auf Zypern hergestellt. Es sind 6 goldene Ringe, die in einem Grab aus der Mykene-Zeit in Kouklia gefunden wurden und heute im Museum von Nikosia ausgestellt sind. Später finden wir Email bei den Phöniziern, in China, auf Masken ägyptischer Pharaonen, auf mittelalterlichen Altären, also ausschließlich in Verbindung mit sakralen oder Kunstobjekten.
Mit der Erfindung des Grundemails gegen Ende des 18. Jh. wurde das Emaillieren von Stahl und somit die industrielle Verwendung von Email ermöglicht. Über viele Jahrzehnte war Email die preiswerteste Möglichkeit, Stahl auch bei hoher Temperaturbelastung gegen Beschädigung und Korrosion zu schützen.
Seine erstaunlichen Oberflächeneigenschaften, die jene von Glas entsprechen, und die durch das Trägermaterial Stahl hinzukommende Stabilität, führten im 20. Jh. zu seiner Verwendung bei besonders beanspruchten Wandverkleidungen. Damit wird Email natürlich auch zu einem bevorzugten, weil äußerst widerstandsfähigen, Material für Kunst im öffentlichen Raum.
Das Verbinden von pulverisiertem Glas und Stahl bei Temperaturen über 800°C lässt das Material „Email“ entstehen.
Die Wiener Linien setzen seit Beginn an auf emaillierte Verkleidungen in den Passantenbereichen der U-Bahnen und verkleiden auch heute noch all ihre Stationen mit Emailpaneelen. Generell werden weltweit bei öffentlichen Bauten viele Wandverkleidungen in Email ausgeführt. Ebenso ist dieses Produkt nicht mehr aus dem Tunnelbau wegzudenken. Die aus Email hergestellten Kunstwerke bestechen durch ihre Farbechtheit.